Allgemeine Minigolf Informationen

Entstehungsgeschichte Minigolf

Am 19. März 1954 wurde in Ascona am Lago Maggiore die erste genormte Minigolf-Anlage nach Plänen des Schweizer Gartenarchitekten Paul Bongni eröffnet. Noch im gleichen Jahr folgte in Locarno, ebenfalls am Lago Maggiore, eine zweite Anlage. Bereits 1951 hatte Bongni die Bahnen genormt und ein entsprechendes Patentgesuch eingereicht, das 1953 bewilligt wurde. So wurde die Voraussetzung geschaffen, dass Spieler an unterschiedlichen Plätzen nahezu identische Verhältnisse vorfinden konnten. Erst dies ermöglichte es, internationale Wettkämpfe durchzuführen.

Die erste Minigolf-Anlage Deutschlands wurde 1955 in Traben-Trarbach errichtet. Minigolf verbreitete sich recht schnell, bereits Ende 1962 existierten 120 Anlagen in Europa. Ab Mitte der 1960er Jahre entstanden auch in der DDR Minigolf-Anlagen, aber ausschließlich für den sogenannten Freizeit- und Erholungssport (im Sportverband DTSB war Minigolf als Wettkampfsport nicht vorgesehen.).

1959 fand im italienischen Gardone Val Trompia die erste Minigolf-Europameisterschaft statt. Seit 1991 werden alle zwei Jahre Minigolf-Weltmeisterschaften durchgeführt. Erste Einzelweltmeister waren Miranda Graf bei den Damen und Raffael Nösberger bei den Herren (beide Schweiz). Bei den jüngsten Weltmeisterschaften 2013 siegten im Einzeln Evelyn Haber aus Österreich bei den Damen und Dennis Kapke aus Deutschland bei den Herren.
Minigolf wurde auch an den World Games 1989 in Karlsruhe als Demonstrationssport ausgetragen.

Der Unterschied von Minigolf und Miniaturgolf

Minigolf hat sich in der Umgangssprache als Sammelbezeichnung für alle Arten von Kleingolfbahnen durchgesetzt. Deren genormte Varianten (Minigolf, Miniaturgolf, Cobigolf, Sterngolf und Filzgolf) werden offiziell als Bahnengolf-Systeme bezeichnet. (detailliert siehe Menüpunkt Minigolf als Profisport) Als Geschicklichkeitsspiel gehört Minigolf zu den Präzisionssportarten.

Minigolf im engeren Sinne bezeichnet jene Variante, die auf genormten Anlagen nach dem System des Schweizer Gartenarchitekten Paul Bongni gespielt wird. Die 18 Bahnen sind je 12 m lang und 1,25 m breit, mit Ausnahme der ca. 25 m langen Weitschlag-Bahn. Die Pisten sind aus Beton, in manchen Fällen mit Filz überzogen, und werden durch Flacheisen- oder Rohrbanden begrenzt. Sie dürfen zum Spielen des ruhenden Balls betreten werden. Die Hindernisse sind aus Naturstein oder Beton.

Miniaturgolf/Minigolf/Eternithat 6,25 m lange und 0,90 m breite genormte Bahnen. Diese bestehen aus Faserzementplatten, die in Eisenwinkelrahmen verlegt sind. Es gibt insgesamt 25 genormte Minigolfbahnen mit oder ohne Hindernisaufbauten. Abschlag ist immer das gesamte Abschlagsfeld. Von den Banden darf ein liegengebliebener Ball 20 cm abgelegt werden, vom Hindernis 30 cm.

Die in Eisenwinkelrahmen verlegten Zementplatten sind nur 2cm dick und aus diesem Grund auch nicht ganz trittfest. Deshalb sollten die Bahnen nicht betreten werden, denn im Gegensatz zu Betonbahnen, die betreten werden dürfen, werden diese Faserzementbahnen schief; sie verziehen sich und können daher nicht immer gleich bespielt werden.

So ändern sich die Bahnen auch auf anderen Anlagen im Laufe der Jahre und müssen auch von Profispielern (die die Bahnen niemals betreten, egal wie der Ball liegt) immer wieder mal aufs Neue austrainiert werden. Das heißt, dass die eine oder andere Bahn mal nach links oder rechts hängt und dementsprechend anders gespielt werden muss.

Ein weiterer Grund warum die Bahnen auch nicht betreten werden sollten, ist vor allem, dass bei schlechtem Wetter die Bahnen durch das Betreten sehr verschmutzt werden. Leider können wir aber nicht alle paar Tage die Bahnen mit dem Hochdruckreiniger saubermachen, da dieses mehrere Stunden bzw. Tage in Anspruch nimmt.

Minigolferjargon

1. Schlag = ASS

2.Schlag, der erneut von vorne gespielt wird und dann gleich reingeht = Kampfzweier

6. Schlag = Sparotto

7 = Otto

nach einem nicht geglückten ersten Treffer, der 2. Schlag (oder mehr) um den Ball ins Loch zu bringen = putten (einlochen)

Glückwunsch für ein gutes Spiel: Gut Schlag!

Richtlinien für Minigolf
DMV / BMV = Deutscher bzw. Bayerischer Minigolfsportverband

Verboten ist

das Betreten und Überspringen von Miniaturgolfbahnen

das Aufnehmen des Balles bevor er zur Ruhe gekommen ist

Erlaubt ist

das Betreten der Banden bei jedem Schlag (aber nicht die Bahn! )

Betreten der Bahnen Netz, Vulkan und Schüssel zur Ballentnahme (nur das Ende der Bahn !)